flüchtlingshilfe

Als Illustratorin drücke ich in meinen Arbeiten mehr aus, als der erste Blick zeigt. Gerade in einer Karikatur kann man viele Inhalte transportieren. Daher wird sie besonders oft in politischen und religiösen Zusammenhängen eingesetzt. Das wundert mich nicht, denn speziell dort scheiden sich die Geister; und anders als in der Kunst, kann uns bei diesen Themen die Ansicht der anderen nicht egal sein.

Ich finde dabei besonders interessant, wo Grenzen gezogen werden (sollten). Wo ziehe ich meine Grenzen? Wann empfinde ich Provokation nicht nur als legitim sondern sogar als nötig? Wann fühle ich mich selbst angegriffen und wo sollte ich dankbar dafür sein, dass ein Thema hinterfragt und diskutiert wird? Generell muss ein Hinterfragen und Provozieren immer möglich sein. Wo nicht gefragt werden darf, stimmt etwas grundlegend nicht. Doch darf dabei die Wertvorstellung anderer durch den Kakao gezogen werden? Die Tabus einer Religion missachtet werden? Aus dem Bauch heraus möchte ich hier antworten: „Natürlich nicht!“
Doch dann frage ich mich: Waren nicht auch die Ansichten großer Diktatoren deren Wertvorstellungen, deren Ideologien? Haben nicht viel zu viele Anhänger diese mit religiösem Eifer verteidigt?

Auf der genannten Grundlage sehe ich eine Karikatur nicht als provokante Aussage, sondern als wichtigen Denkanstoß.